Spendenmarkt-Report 2025

Der vorliegende Bericht (Basisteil) präsentiert Ihnen die Ergebnisse der aktuellen repräsentativen Bevölkerungsbefragung
2025 zum Spendenmarkt in Österreich.
Seit nunmehr genau 30 Jahren führt das Public Opinion Institut für Sozialforschung Linz in regelmäßigen Abständen
repräsentative österreichweite Bevölkerungsbefragungen zur Thematik „Spenden“ durch. Damit verfügen wir über die
wohl größte Datenbank zum Spendenverhalten und den jeweiligen Stimmungsbildern der Österreicher/innen. Die Fragestellungen
blieben über die Jahre hinweg zum Großteil unverändert, sodass es den Organisationen möglich ist, eigene
Entwicklungen über einen längeren Zeitraum hinweg nachzuverfolgen. Kleinere Adaptierungen/Ergänzungen bei den
jeweiligen Fragebögen stellen zudem sicher, dass auch aktuellen Gegebenheiten Rechnung getragen wird. Vom 15. 10.
bis 7. 11. 2025 führte Public Opinion dieses Mal die alljährliche Spendenmarktbefragung durch. Insgesamt wurden heuer
1001 Personen repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren befragt.
Die Lockerungen seitens der Regierung bei der Corona-Pandemie brachten erste Entspannungen für den Spendenmarkt,
doch mit Ausbruch des Ukraine-Krieges im Februar 2022, dem Krieg im Gazastreifen, den Konflikten in Myanmar, im
Sudan oder in Äthiopien u.a.m. kamen weitere Herausforderungen für die spendensammelnden Organisationen hinzu.
Die Sahelzone, der Sudan und der Tschad leiden unter den Folgewirkungen bewaffneter Konflikte. Und bei all dem
bleiben viele andere Krisen unter dem medialen Radar, wie die Situation in Guatemala, Kenia oder der Demokratischen
Republik Kongo. Erdbeben, Flutkatastrophen, anhaltende Dürre und Austrocknung ganzer Landstriche kosteten abertausende
Menschenleben und erhöhten weltweit die Migrationsströme. Besonders betroffen von all dem Leid sind Kinder
und Frauen. In Österreich war es vor allem die anhaltende Teuerung, die zunehmend auch die Mittelschicht erfasste.
Hinzu kamen in den letzten Jahren vermehrt Insolvenzen großer Unternehmen, die Steigerung der Arbeitslosenrate und
die wirtschaftliche Stagnation. Als ob dieser Entwicklung nicht genug war, erschütterte im September dann noch der
Skandal um die Organisation SOS-Kinderdorf die Republik. Erste Auswirkungen auf die Organisation zeigen sich bereits
in diesem Bericht; inwieweit die von SOS-Kinderdorf eingeleiteten Maßnahmen das Spendenverhalten nachhaltig beeinflussen
werden und ob dieser Skandal auch Auswirkungen auf andere Kinder-Hilfsorganisationen haben wird, werden wir
in Zukunft erfahren.
Trotz all dieser Herausforderungen für die österreichischen Spendenorganisationen fällt das Gesamtergebnis für den
Spendenmarkt heuer zum wiederholten Mal positiv – ja, man muss sagen – besonders positiv aus: Die Durchschnittsspende
erreichte mit rund 156 Euro das bislang höchste Niveau seit Beginn unserer Erhebungen – dies trotz eines leichten
Rückgangs des Anteils der Spender von 79 auf 76 Prozent.
Die vorliegende Spendenmarkt-Untersuchung möge dazu beitragen, Ihnen ein aktuelles Bild über den Spendenmarkt
Österreich zu vermitteln und Sie so bei Ihrer wertvollen Arbeit unterstützen. Für einen detaillierteren Einblick zu den Ergebnissen
Ihrer Organisation dürfen wir Sie auf den beiliegenden Tabellenband verweisen.
Wir wünschen Ihnen von Herzen alles Gute, ein gesegnetes Weihnachtsfest und viel Kraft und Erfolg im Neuen Jahr.