Was versteht man unter Resilienz?

Laut der Satzung der Weltgesundheitsorganisation gilt Gesundheit als Zustand „vollständigen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit oder Gebrechen“. Gesundheit und Resilienz sind folglich eng miteinander verbunden.

Der Begriff Resilienz (von lateinisch resilire: zurückspringen, abprallen, nicht anhaften), ist spätestens seit den 2000 Jahren populär, zahlreiche Studien und Bücher wurden veröffentlicht. Gemäß einer Abfrage im Österreichischen Bibliothekenverbund zeigten sich unter dem Stichwort Resilienz mehr als 6.400 Ergebnisse und mehr als 2.000 Bücher; innerhalb der letzten drei Monate erfolgten mehr als 280 Neuzugänge.1

Als wichtige Vorläufer des Resilienz-Konzept sind sowohl Aaron Antonovsky als auch Viktor Frankl zu nennen. Während Antonovsky als Medizinsoziologe das Konzept der Salutogenese entwickelt hat, gilt Frankl als Begründer der Logotherapie. Im Konzept der Salutogenese (abgeleitet von lateinisch salus ‚Gesundheit‘, ‚Wohlbefinden‘, und altgriechisch γένεσις genesis ‚Geburt‘, ‚Entstehung‘) steht die Frage, was Menschen gesund erhält, im Vordergrund. Gesundheit wird nicht als statischer, sondern als dynamischer Prozess angesehen. Folglich hat jeder Mensch gesunde und kranke Teile in sich. Frankl wiederum stellte nicht Defizite und vergangene Erfahrungen in den Mittelpunkt seiner Theorie, vielmehr ging er von gegenwärtigen Ressourcen und Möglichkeiten zur Gestaltung der Zukunft aus. Die Logotherapie (von griechisch lógos „Sinn, Gehalt“ und therapeúein „pflegen, sorgen“) und Existenzanalyse, welche auch als „Dritte Wiener Richtung der Psychotherapie“ angesehen wird, sieht den Menschen als grundsätzlich entscheidungs- und willensfrei an. Diese Freiheit ist dabei als Gestaltungsfreiraum des eigenen Lebens im Rahmen der jeweils gegebenen Möglichkeiten anzusehen.2

Der Psychologe Jakob Block stellte in einer Langzeitstudie zum ersten Mal die Fähigkeit zur Resilienz von Kleinkindern fest und führte den Begriff in den 1950er Jahren ein; die Psychologin Emmy Werner-Jacobson erforschte mit ihrer Kollegin Ruth Smith die Widerstandskraft von Kinder auf der Insel Kauai und verhalf dem Begriff und der Resilienzforschung zum Durchbruch. Emmy Werner veränderte auch den Blickwinkel, indem sie Resilienz als erlernbar und nicht als angeboren ansah. Demnach wenden resiliente Personen bestimmte Strategien an, um mit widrigen Umständen und Situationen entsprechend umzugehen.3

Quellen:
1) Vgl. Österreichischer Bibliothekenverbund
https://search.obvsg.at/primo-explore/search?query=any,contains,Resilienz&tab=default_tab&search_scope=OBV_Gesamt&vid=OBV&offset=0
2) Vgl. https://www.viktorfrankl.org/logotherapie.html#:~:text=Die%20Logotherapie%2FExistenzanalyse%20sieht%20den,Bedingungen%20eigenverantwortlich%20Stellung%20zu%20nehmen.
3) Vgl. https://resilienz.at/geschichte-zur-resilienz/


–> WIE RESILIENT SIND ORGANISATIONEN/UNTERNEHMEN?